[enthält Werbung] Hast du bei stürmenden Regen Lust, dass du und deine Ausrüstung in deinem Zelt nass werden? Nur seltene Exemplare werden auf diese Frage mit einem „ja“ antworten. Wie du den Reißverschluss wieder in Gang bringst, habe ich dir hier bereits erklärt. In diesem Beitrag zeige ich dir wie du trocken bleibst und gleichzeitig die Lebensdauer deines Zeltes erhöhst.
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Wann solltest du dein Zelt imprägnieren?
Eine Zelt-Imprägnierung sorgt dafür, dass die wasserabweisenden Eigenschaften und der UV-Schutz wiederhergestellt werden. Löcher, Risse, verschlissenes Gewebe, undichte Nähte und was sonst noch alles darunter fällt, kannst du mit einer Imprägnierung nicht reparieren.
Daher musst du dein Zelt zu aller erst auf Löcher absuchen und reparieren, bevor ich die Frage beantworte wann du dein Zelt imprägnieren solltest und dir Schritt-für-Schritt zeige wie du vorgehst. Selbst die beste Imprägnierung bringt ansonsten nichts.
Ob dein Zelt dicht ist, weißt du entweder noch vom letzten Zelterlebnis bei Regen oder du simulierst dir mithilfe einer Gießkanne oder dem Gartenschlauch ganz einfach deinen eigenen Schauer. Am besten suchst du dir dafür einen regenfreien und sonnigen Tag raus, damit die (Klebe-)Mittel im Falle einer Reparatur bzw. Imprägnierung besser trocknen können.
Inwiefern die Imprägnierung deines Zelts ein Make-over benötigt, merkst du daran, ob das Wasser vom Zeltstoff abperlt oder vom Material aufgesogen wird. Ist letzteres der Fall solltest du die Imprägnierung unbedingt erneuern. Fällt dir auf, dass vor allem an den Nähten viel Wasser gezogen wird oder sogar Innen Tropfen von der Decke kommen, musst du hier erst mal Abhilfe schaffen. Denn undichte Nähte werden nicht allein durch eine Imprägnierung wieder zuverlässig versiegelt.
Zeltnähte abdichten und versiegeln
Es gibt spezielle Nahtdichter, mit denen du die Nähte deines Zeltes sicher abdichten kannst. Je nachdem, ob dein Zelt eine PU- oder Silikonbeschichtung hat, musst du unterschiedliche Produkte verwenden. Mein Vaude Hogan UL ist außen silikonbeschichtet, was mir insofern nicht zu Gute kommt, dass ich nicht einfach mein Abdichtungsmittel für die Ding-Reparatur meines Surfboards verwenden kann (was nach meinem Verständnis ohne Probleme für die Zeltreparatur herhalten könnte, right?).
Ich habe gelesen, dass Baustoff-Silikon eine günstige Alternative zu den teuren Markenprodukten ist, Erfahrungen habe ich damit leider noch nicht gemacht, aber ich bin mir sicher, das wird noch kommen. Vielleicht hast du es damit schon einmal ausprobiert? Wenn ja, teile gerne deine Erfahrungen in den Kommentaren!
Bei meinen Recherchen wurden mir durchgängig zwei Nahtdichter empfohlen: Seam Grip bei einer PU-Beschichtung und SilNet bei einer Silikonbeschichtung des Außenzelts. Den Kleber trägst du auf, etwas breiter als die Naht selbst und lässt es vollständig aushärten. Etwas Babypuder oder Talkum auf den Klebeflächen verhindert, dass die geklebte Nahtfläche beim Zusammenpacken ungewollt Freundschaft schließt. Eine genauere Anleitung zur Nahtreparatur findest du hier.
Zelt imprägnieren: In 4 Schritten zum trockenen Heim
Du kannst es bestimmt kaum noch erwarten und dein Blick ist immer wieder ungeduldig in Richtung Imprägnierspray gewandert. Ich verspreche dir, jetzt kommen wir zu den finalen Schritten deines großen Zelt-Fürsorge-Marathons.
- Vorbereitung ist alles
Das Zelt steht, du hast es von Schmutz befreit, notwendige Reparaturen hast du gewissenhaft erledigt und nun du bist bereit für weitere Action. - Imprägnieren
Ob Flüssigimprägniermittel oder Imprägnierspray (eine empfehlenswerte Alternative zum Nikwax Spray), beide tun sie was sie sollen. Bei dem Spray musst du vor allem darauf achten, alles gleichmäßig zu verteilen. Das Flüssigmittel wird i.d.R. mit Wasser verdünnt und mit einem Tuch oder Schwamm aufgetragen. Ich hatte mich für ein Imprägnierspray entschieden ohne größer zwischen beiden Varianten abzuwägen. Ich könnte mir im Nachhinhein aber vorstellen, dass die Anwendung mit dem Flüssigmittel effizienter ist. - Einwirken und Trocknen
Wie lange das jeweilige Mittel einwirken muss, ist auf dem Mittel selbst beschrieben. Bei mir heißt das, nach dem Aufsprühen ca. zwei Minuten in den Himmel gucken. Imprägniermittel, das nicht eingezogen ist, verteile ich mit einem Mikrofasertuch. Anschließend solltest du dem Zelt genügend Zeit geben, um zu trocknen. - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Mit der Gießkanne rücke ich meinem Zelt näher und sorge erneut für einen lokalen Regenguss. Wenn du das Gleiche tust, wirst du merken, ob du sorgfältig genug gearbeitet hast.
Weitere Tipps zur Zeltpflege
Da dein Zelt vor allen Dingen Umwelteinflüssen, allen voran Sonne, Wind und Niederschläge, trotzen muss, gibt es einige Dinge zu beachten. Mit etwas Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit tust du deinem Zelt und damit dir einen Gefallen.
Sonnenschutz
Direkte und starke Sonnenstrahlung schadet nicht nur dir, sondern auch dem Gewebe deines Zeltes. Indem du du dein Zelt im Schatten aufbaust, wachst du morgens zum einen nicht in einem Dampfkessel auf und zum anderen wird die Zelthaut auch nicht so schnell spröde und rissig.
Windschutz
Stelle dein Zelt bestenfalls mit der Längsachse parallel zur vorherrschenden Windrichtung auf. Damit vermeidest du seitlichen Windruck, was für das Gestänge und auch das Zeltgewebe eine große Entlastung ist.
Regenschutz
Die Außenhaut vieler Zelte besteht aus Nylon, das die Eigenschaft hat sich auszudehnen, wenn es feucht wird. Deshalb musst du besonders bei Regen nachspannen (zusätzlich zum weicheren Boden, der deine Heringe etwas lockert). Sobald die Umgebungstemperatur wiederum ansteigt, d.h. die Sonne scheint und es wärmer wird, musst du die Spannung lockern, damit das sich zusammenziehende Gewebe nicht unnötig beansprucht wird. Das spielt umso mehr eine Rolle, wenn du dein Zelt länger an einem Standort stehen lässt. Denn in dem Fall ist es den Temperaturschwankungen und Umwelteinflüssen permanent ausgesetzt.
Ist dein Zelt feucht, solltest du es nicht trocken reiben, so fürsorglich du es auch meinen solltest. Jede mechanische Einwirkung sorgt für Abrieb und macht dein Zelt damit anfälliger für Risse und undichte Stellen. Rücke deinem Außenzelt daher nur bei grobem Schmutz (z.B. Vogelkot) mit einem weichen Tuch oder Schwamm zu Leibe. Wasser reicht als Reinigungsmittel völlig aus. Den Schmutz entfernst du vollständig so behutsam wie möglich und lässt alles trocknen.
Es reicht, wenn du den Morgentau oder die Regentropfen bestimmt abschüttelst bevor du das Außenzelt verpackst. Hast du die Möglichkeit, es auszubreiten und von selbst trocknen zu lassen, ist das auf jeden Fall die erste Wahl. Musst du aber weiter und ist dein Zelt noch feucht, ist das auch kein Drama, solange du es nicht zu lange eingepackt lässt. Zu lange heißt mehrere Tage, denn wie du selbst weiß, kann sich recht schnell Schimmel bilden.
Bodenschutz
Separat zum Regenschutz möchte ich mich dem Thema Bodenunterlage widmen. Zum einen dient eine Bodenunterlage dem Schutz vor Feuchtigkeit von unten, zum anderen schont sie deinen Zeltboden sowie deine Isomatte vor Verschleiß. In etlichen amerikanischen und deutschen Blogs und Youtube-Beiträgen werden sog. Tyvek-Planen empfohlen, die als günstige, aber robuste Alternative zu teuren Zeltunterlagen von Markenherstellern empfohlen werden.
Ich habe mir online eine solche bestellt, da meine Suche beim lokalen Schreiner und Baufirmen leider erfolglos war. Zwar schaut meine Tyvek-Plane etwas anders als die aus den anderen Beiträgen aus (v.a. fehlt die “Tyvek”-Aufschrift), doch bislang bin ich mit meiner zufrieden. Da ich auch ein Stück als Unterlage für meine Thermarest-Isomatte zurechtgeschnitten habe, werde ich sehen, ob sie meine Matte vor fiesen Löchern bewahrt. Ich habe sie bei Extremtextil gekauft.
Die Tyvek-Plane habe ich zurechtgeschnitten und seitlich jeweils 10-15 cm überstehen lassen. Den überstehenden Rand falte ich nach unten, sodass die Plane mit dem Zeltboden abschließt bzw. etwas darunter verschwindet. Da mein Zeltboden leider kein Wasser mehr abhält, was an den 13 Jahren, die das Zelt bereits auf dem Buckel hat, liegt, ist die Plane für mich als Regenschutz unerlässlich. Die Plane deckt außerdem den Eingangsbereich ab, reicht allerdings nicht darüber hinaus, damit das Wasser nicht vom Außenzelt, über die Plane und unter den Zeltboden läuft.
Notfallplan: Sollte die Plane bei Regen nicht zuverlässig das Wasser von außen fernhalten, werde ich die trockene Tyvek-Plane auf den Zeltboden im Inneren legen und die Seiten nach oben stehen lassen, damit zumindest nur der Zeltboden, nicht aber meine Isomatte und sonstige Ausrüstung nass werden.
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Welche Regenwetter-Erlebnisse hast du mit deinem Zelt schon durchlebt?
Musstest du schon einmal Zeltnähte abdichten und wie hat es bei dir am besten geklappt?
hallo weltentdeckerin
danke für den sachlichen Ratgeber, angenehm zu lesen und regt die Kreativität an
Hubert
Hallo Hubert, vielen lieben Dank für dein Kompliment und super schön, dass dir der Artikel gefällt 🙂 Viel Spaß beim Basteln & Bauen!