IRIS x komoot Women‘s Weekender Black Forest Edition: Mit 50 Frauen auf Bikepacking-Tour

17.07.2024 | Gravelbike

3 Tage lang ging es für 50 Offroad-begeisterte Frauen auf ca. 200 km Gravelstrecke durch den Schwarzwald. Organisiert und begleitet hat das Event komoot gemeinsam mit der niederländischen Radbekleidungsmarke IRIS. Willkommen waren Radfahrerinnen mit oder ohne Bikepacking-Erfahrung – Hauptsache, sie hatten Lust auf ein abwechslungsreiches Bikepacking-Abenteuer unter Gleichgesinnten!

Soll ich oder soll ich nicht? – Der komoot Women’s Weekender als mein persönlicher Motivations-Booster

Genau 2,5 Monate vor dem Event hatte ich mir die Ursprungssehne und das Innenband am rechten Ellenbogen teilweise abgerissen. Zum Zeitpunkt der Anmeldung konnte ich mir deshalb nicht mal selbst ein Brot schmieren, geschweige denn meine Haare zusammenbinden.

Ich hatte öfters ein schlechtes Gewissen, weil ich mich immer wieder fragte: „Nehm ich einer anderen Frau den Platz weg, die genauso gerne wie ich an dem Event teilnehmen möchte, die aber nicht bis zur letzten Minute unsicher ist, ob es mit einem verletzten Ellenbogen überhaupt funktioniert?”

Vielleicht auch aus dem Grund war ich hochmotiviert und euphorisiert, wenn ich an das gesetzte Datum dachte. „Am 7. Juni muss ich wieder biken können – und zwar drei Tage am Stück!“, klärte ich deshalb die behandelnden Ärzte und Therapeuten auf. Während der eine mir unverblümt mitteilte, dass er mein Vorhaben für ziemlich unrealistisch halten würde, setzte ich meine ganze Hoffnung in die Einschätzung des Osteopathen, der ganz trocken behauptete: „Das kriegen wir schon hin!“.

Wer am Ende recht behalten sollte, liegt vielleicht schon nahe. Doch zunächst noch eine ganz wichtige und entscheidende Frage:

Was ist die IRIS x komoot Women’s Weekender Black Forest Edition überhaupt?

Die komoot Women‘s Weekender Serie ist mittlerweile so beliebt, dass man mindestens genauso gespannt auf die erlösende E-Mail wartet, wie auf den Abpfiff beim Spiel um den Einzug ins Viertelfinale. Mit keiner anderen Frage als: Dabei oder nicht dabei!?

In meinem Fall durfte ich laut jubeln, denn ich war eine der 50 Frauen, die vom 7. bis 9. Juni 2024 an der Black Forest Edition teilnehmen durfte. Die Freude ist vielleicht umso nachvollziehbarer, wenn ich sage, dass den Teilnehmenden drei Tage abwechslungsreiche Schwarzwald-Landschaft – zumindest die, die sich bestmöglich in 200 zusammenhängende Kilometer packen lässt – und ca. 5.800 Höhenmeter bevorstanden: Tiefe Täler, sprudelnde Bäche, bewaldete Berggipfel und idyllische Seen waren uns versprochen. Mehr als genug, um sich übertrieben darauf zu freuen!

Anders, aber besser – Das macht die komoot Women’s Weekender so sexy

Anders als bei vielen anderen Events gibt es bei den komoot Women’s Weekender Events keine Zeitmessung, keine Startnummern, kein festgelegtes Tempo und auch keine Wettkampfstimmung. Was es ausschließlich gibt, sind Gewinnerinnen, Team-Spirit, Kaffee- und Kuchen-Pausen, viel Gelächter und am Ende des Tages trifft man sich an den Übernachtungsspots wieder, um noch mehr gute Gespräche und gemeinsam Spaß zu haben.

Und wer ist diese Iris?

Bühne frei … Please meet the one and only: Iris Slappendel!

Iris Slappendel 📸 Vanessa Blankenagel

Powerfrau Iris Slappendel 📸Vanessa Blankenagel

Als ich Iris zum ersten Mal begegnet bin, dachte ich mir: Diese Frau sprüht nur so vor Lebenslust und positiver Energie! Von ihrer herzlichen, offenen, interessierten und lockeren Art einmal abgesehen 😉

Iris ist ehemalige Profirennradfahrerin, Eurosport-Kommentatorin und Inhaberin der Radsportbekleidungsmarke IRIS, die Radbekleidung speziell für Frauen herstellt. Außerdem ist sie Mitbegründerin der Cyclists’ Alliance, einer Vereinigung, die sich für die Förderung von Frauen im Profiradsport einsetzt. Kurzum ist Iris eine echt sympathische, lebensfrohe und bodenständige Powerfrau!

Let’s get ready – Die Vorbereitungen

nBereits viele Wochen vorher versorgte uns komoot x IRIS mit einem detaillierten Handbuch samt Packliste. Zusätzlich veranstalteten die Organisatorinnen ein Webinar, um die Menschen hinter dem Projekt sowie die Route vorzustellen. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, alles, was wir sonst noch wissen mussten und sollten, zu besprechen. On top bekamen wir von IRIS einen großzügigen Rabatt-Voucher, um uns bei Bedarf noch mit einem der bunten Trikots, Bibs oder Fahrradsocken auszustatten. Über eine eigene WhatsApp-Gruppe konnten wir uns vorab mit den anderen Teilnehmerinnen austauschen, Fahrgemeinschaften gründen, Übernachtungsmöglichkeiten organisieren und die Frage aller Fragen klären: Wer bringt Kaffeepulver mit oder wer die Bialetti-Kannen!?

Die geplante Route

Von steilen Anstiegen über entspannte Schotterwege, ehemalige Bahnstrecken, durch duftende Wälder bis hin zu rasanten Abfahrten, die die Lebensfreude ins Gesicht treiben, war auf der Route der IRIS x komoot Women’s Weekender Balck Forest Edition alles dabei. Schau selbst:

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Ein Schwarzwald-Wochenende mit tollen, inspirierenden Gravel-Ladies

Ankunft in Freiburg

Das inoffizielle Pre-Event fand quasi schon einen Tag vorher in Hannah’s WG statt. Von anfangs einer Handvoll Schlafplätzen brauchte man am Ende dann doch zwei Hände, um alle Bikerinnen und Bikes, die hier unterkommen sollten, abzuzählen. Weil sich das Wetter kurzfristig verschlechtert hatte und es Dauerregen geben sollte, war auf Knopfdruck für Gemütlichkeit gesorgt, als über 10 Frauen ihr Nachtlager auf wenigen m² Wohnraum aufschlugen. Überall lagen sie: auf dem Boden, der Couch und im Bett.

Pre-Pasta Party vom Feinsten und mit Tischdecke

Jeder cm² wurde von Fahrrädern, Menschen oder Ausrüstung besetzt

Wenn die Auszeichnung „Beste Gastgeberin“ verliehen worden wäre, hätte Hannah sie sowas von abgeräumt! Mit Pasta-Party, spontanem Mini-Bike-Workshop, Fahrradtaschen-Notfall-Service, „Bestes Eis in Freiburg“-Tipps, Last minute Gaskartuschen-Helpline, Orga-Talent hoch 10 – dabei die Ruhe, Fröhlichkeit und Herzlichkeit in Person –, Stadtführerin und was nicht noch alles, ist das eine mehr als erwähnenswerte Leistung, die man als Einzelperson erst mal toppen muss!! Hut ab dafür und herzlichen Dank für die grandiose Zeit bei & mit dir (und natürlich deiner sehr toleranten WG + Nachbarn) 😊

Tag 1: Von Freiburg zum Schindelhaus

Ein Bulk an sportlichen Frauen setzte sich am Freitagmorgen mit ihren bepackten Gravelbikes in Bewegung. Entlang der Dreisam rollten wir dem JobRad-Campus, dem offiziellen Start- und Treffpunkt des Events, entgegen. Freudig wurden wir empfangen, mit Buff & Co. beschenkt und weiter zum sehr leckeren und reichhaltigen Frühstücks-Buffet geleitet.

Glückliche Frauen mit Gravelbikes

Unsere muntere kleine Gravel-Truppe macht sich bereit

Mein Bikepacking-Setup für das Wochenende

📸 Vanessa Blankenagel

Freudiges Einrollen auf dem Jobrad-Campus 📸 Vanessa Blankenagel

Nochmal chillen, genussvoll frühstücken und connecten

Die sympathischen und gut gelaunten Organisatorinnen von komoot, Isabel und Anne, die Mitorganisatorin Iris von IRIS Apparel und Vanessa, deren Fotografie es mir besonders angetan hat, stellten sich uns vor. Danach hatten wir noch genügend Zeit, um erste Bekanntschaften zu schließen, unsere Räder vom Bike-Service vor Ort ggf. noch mal checken zu lassen und ein Starterinnenfoto von uns schießen zu lassen.

Dann ging es los: Entlang der Dreisam führte uns die erste Etappe raus aus Freiburg und rein in den Wald. Unser Tagesziel war der Waldschulzeltplatz Schindelhaus. 70 Kilometer und 1.500 Höhenmeter trennten uns von dort. Das Wetter war top: sonnig und warm, fast schon zu warm. Denn als es hinter Simonswald mit Steigungen von bis zu 17 % nach oben ging (bei einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 90% und 35°C im Schatten;)), kamen wir alle ordentlich ins Schwitzen. Die erste Kette riss, an einigen Stellen wurde geschoben, doch alle kämpften sich tapfer den Berg hoch – an gegenseitiger Motivation und Unterstützung mangelte es auf jeden Fall nicht!

Bei 50 Gravelbikes gibt's einiges zu bestaunen

Female Explorer klatschen sich ab 📸 Vanessa Blankenagel

Female Explorer am Start 📸Vanessa Blankenagel

Zwei Bikerinnen radeln bergauf 📸 Vanessa Blankenagel

Die erste Anhöhe geht noch fast ohne Anstrengung 📸 Vanessa Blankenagel

Good mood on with Iris Slappendel 📸Vanessa Blankenagel

Die lange Gravel-Abfahrt mit purem Schwarzwald-Feeling 📸Vanessa Blankenagel

Straße mit Schild

Ich wollts ja nur mal gesagt haben ...

Abklatschen Fahrradfahrerin 📸 Vanessa Blankenagel

Abklatschen, bevor es richtig steil wird 📸 Vanessa Blankenagel

Oben angekommen setzte die große Erleichterung und Vorfreude auf die schottrige Abfahrt und die angekündigte Pasta-Party ein. Doch kurz vor dem Ziel passierte es mir: Der Schlauch im Hinterreifen platzte hörbar und die Fahrt war somit abrupt beendet. Zum Glück war ich nicht allein, denn gemeinsam ist so eine Schlauchwechsel-Aktion einfach entspannter! Zumal ich zugegebenermaßen drei Tage vorher das erste Mal auf mich alleingestellt (und ohne Internetempfang) einen Schlauch wechseln musste. Das Problem war nur, dass ich bei dieser Aktion (nichts ahnend) geschlampt hatte. Statt Pasta habe ich am Ziel erst mal den kaputten Schlauch geflickt und mir hilfreiche Tipps fürs besseres Gelingen beim nächsten Mal geben lassen. I call it: Female empowerment!

Nebenher wurde gewaschen, gekocht, geduscht, Wäsche aufgehängt, Zelte wurden aufgeschlagen, die Schlafplätze in der Hütte bezogen und ganz viel geredet und gelacht. Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch und Niederländisch waren die verbreiteten Sprachen. Vielleicht vorwiegend aus Ehrgefühl, vermutlich aber auch aus italienischer Fürsorge, haben sich die Italienerinnen der Pasta- & Pesto-Produktion angenommen.

📸 Vanessa Blankenagel

Frisch gewaschen für den nächsten Tag 📸 Vanessa Blankenagel

Italian kitchen party 📸Vanessa Blankenagel

Gravelbikes in uriger Schwarzwald-Atmosphäre 📸Vanessa Blankenagel

Zwei Frauen bauen das Zelt auf 📸Vanessa Blankenagel

Let's call her genious 📸Vanessa Blankenagel

📸 Vanessa Blankenagel

Outdoor-Ladies am Lagerfeuer 📸 Vanessa Blankenagel

Tag 2: Vom Schindelhaus zum Schluchsee

Um halb 6 klingelte mein Wecker, denn ich wollte zeitig starten: Starkregen und Gewitter waren angekündigt. Deswegen hat das Orga-Team am Vorabend auch noch spontan eine kürzere Gravelstrecke für uns geplant. Zusammen mit Cidney und Lisa waren wir die ersten beim Bäcker und warnten die Bäckersfrau sicherheitshalber schon mal vor, dass bald vermutlich 47 weitere, hungrige Bikerinnen eintrudeln würden. „So viel hab ich doch gar nicht da – des hättet ihr mir vorher sagen müssen!“, gab sie uns leicht verzweifelt zu verstehen. Damit mag sie wohl auch recht haben, doch immerhin musste sie an diesem Tag nichts wegwerfen 😌

Bikerin on fire 📸Vanessa Blankenagel

Sports- und Stimmungskanone + Gravel-Buddy for the day 📸Vanessa Blankenagel

Gravelladies posieren 📸Vanessa Blankenagel

Gute Laune bis zur letzten Sekunde 📸Vanessa Blankenagel

Let's keep it rollin 📸 Vanessa Blankenagel

Rein gings in idyllische Wälder, über schottrige Pfade, mit spaßigen Abfahrten und sagenhaften Ausblicken. Pausiert wurde hauptsächlich wegen meiner Schaltung, die auf einmal nicht mehr richtig wollte. Der kleinste Gang war ausgefallen, was bergauf weniger optimal war. Aufgrund meiner bisher leider sehr rudimentären bis kaum vorhandenen Schrauberkenntnisse probierten wir hin und her. Cidney zauberte mir meinen kleinsten Gang her – dafür fielen die vier schwersten aus 😁 So war es mir jedoch allemal lieber. Die Trittfrequenz im Flachen war damit übertrieben vorbildlich, noch dazu hat die Chance, ausgiebig meine Ausroll-Technik zu üben.

Beim letzten Anstieg schlängelten wir uns gemeinsam nach oben, bevor es mit Freudenrufen bergab ging. Nach ca. 62 Kilometern und 1.100 Höhenmetern rollten wir in Schluchsee ein, wo wir uns die runtergestrampelten Kalorien direkt wieder zuführten.  

We like it dirty 📸 Vanessa Blankenagel

Start the day right on your bicycle 📸 Vanessa Blankenagel

Hochstrampeln in der absoluten Idylle 📸 Vanessa Blankenagel

Cockpit-View

Mein Bikepacking-Setup hinten

Watch your calories!!

Mit Blick auf die Uhr und in den Himmel vertrauten wir der Warnung und den Anzeichen. 30 Sekunden! Wären wir so viel später beim Naturcamp Schluchsee angekommen, hätten wir ganz schön aus der Wäsche geguckt. So konnten wir uns mitsamt Fahrrädern gerade noch rechtzeitig in einer der Zelt-Doms retten, bevor der große Guss und Gewitter einsetzten. High five on that!

WZum Glück hatte eine der Bikerinnen den Dom gebucht, denn weder ich noch viele der anderen Frauen wären in ihren Zelten trocken geblieben. Unser Plan, abends zur Pizzeria zu radeln, war wegen des Unwetters hinfällig geworden … mist! Als ob es Gedankenübertragung gewesen wäre, schrieb Anne wenig später in die die WhatsApp-Gruppe: „Wer möchte Pizza? Wir würden für alle bestellen!“ – BESTE!!! 

Alle dürfen ins Trockene! 🚲♡

Anne & Isabel – we love you!! 📸 Vanessa Blankenagel

Tag 3: Vom Schluchsee nach Freiburg

Pfützen und aufgeweichter Boden, dazu ein vorbildlicher Stratus-Himmel und Gewitterwarnung – am Morgen des letzten Tages zählten eindeutig die innere Motivation und der Team-Spirit. Die Mädels von komoot hatten daher verschiedene Routenvorschläge parat, mit etwas mehr oder weniger Höhenmetern.

Weil mein rechter Ellenbogen leider schon am Vortag Zicken machte und ich Sorge hatte, dass er sich wieder entzünden würde, schloss ich mich zwei Mädels an, die sich für lockere 11 Kilometer Radelstrecke nach Titisee entschieden hatten, um dann die S-Bahn zurück nach Freiburg zu nehmen. Zwar musste ich innerlich einen kleinen Kampf ausfechten, doch am Ende siegte die Vernunft und ich war am Ende froh über diese Entscheidung. 

Wir hatten uns alle im Camp bereits voneinander verabschiedet – sicher war sicher. Weil das Wetter entgegen der Vorhersage letztlich doch viel besser war, trafen sich alle für ein kurzes, fröhliches Wiedersehen und einen wirklich finalen Abschiedssnack und -drink am Freiburger Biosk.

Abschied am Morgen

Freudiges Abschiednehmen 📸Vanessa Blankenagel

Glückliche Gesichter bei der Schlussansprache 📸Vanessa Blankenagel

Best team, best people, pure joy – thank you!! 📸 Vanessa Blankenagel

Gute Laune und Abschied nehmen – bis zum nächsten Mal! 📸 Vanessa Blankenagel

Fazit: IRIS x komoot Women’s Weekender

Wenn 50 fahrradverrückte und abenteuerlustige Frauen zusammenkommen, kann es nur gut werden“, dachte ich mir vor dem Bikepacking-Wochenende. Meine vage Vermutung hatte sich während des IRIS x komoot Women‘s Weekender bestätigt und meine Erwartungen wurden sogar übertroffen!

Die vielen Frauen, die ich näher kennenlernen durfte, waren der Hammer, die Strecken haben richtig viel Laune gemacht, genauso wie die spontanen Kaffee- und Snackpausen. Der gegenseitige Support und das Miteinander waren etwas ganz Besonderes – man konnte sich aufeinander verlassen und Hilfe wurde immer und überall angeboten.

Der IRIS x komoot Women’s Weekender im Schwarzwald wird sicherlich NICHT mein letztes Event dieser Art gewesen sein. Für mich war es die Einstiegsdroge für mehr und ich würde mich riesig freuen, beim nächsten Mal auch die eine oder andere von euch zu treffen!!

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